Heutzutage sehen die Ansprüche der Kreuzfahrtschiffreedereien an den Check-In so aus: In nur drei Minuten zwischen Bus und Schiff. Die Wege sollen kurz und die Empfangshalle nicht zu groß sein.
In den nächsten zwei Jahren möchte der Betreiber des Warnemünder Kreuzfahrthafens Rostock Port (ehemals Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock mbH, HERO) an Pier 8 ein neues Terminal bauen. Anders als an Pier 7, wo es seit einigen Jahren ein Terminalgebäude gibt, behilft man sich am zweiten großen Liegeplatz für Kreuzfahrtschiffe mit einem Zelt, welches für die Saison auf- und danach wieder abgebaut wird.
„Das entspricht nicht mehr dem Stand der Zeit, in Fragen der Hygiene, der Sicherheit, des Lärms. Das sind viele Faktoren, die auch immer wieder zu Beschwerden führen, aber auch zu Kritik an dem Standort“, erläutert Rostock Port Geschäftsführer Jens Aurel Scharner die Gründe für den Bau, der das alte Zelt ersetzen soll. Allerdings wird es anders als vor einigen Jahren vorgestellt, denn es wird ein reines Terminal ohne Parkhaus. Zum einen sei es nicht finanzierbar und zum anderen würde das Bild Warnemündes in Mitleidenschaft gezogen, durch die Höhenbebauung. Weitere Gründe sind auch die Sicherheit und die Funktionalität.
Nach Absprachen mit zwei großen Reedereien wurde ein Konzept erstellt, mit dem Rostock Port an die Hansestadt Rostock als Eigentümerin der Flächen bereits herangetreten ist. Die Zustimmung wird sogar noch für diesen Monat (Januar) erwartet. Sobald dies geschehen ist, kann die Bauplanung beginnen. Im Frühjahr soll eine europaweite Ausschreibung stattfinden und im Sommer sollen dann die Entwürfe der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Nach Saisonende soll dann im Herbst mit dem Bau der Grundplatte begonnen werden.
Die Bauarbeiten finden ausschließlich im Winter statt. Weiterhin wird für die Zeit, solange das Gebäude noch nicht fertiggestellt ist, ein Zelt aufgebaut. Durch die Abläufe in der Saison sei diese zeitliche Streckung nicht vermeidbar. „Eine komplette Sperrung des Liegeplatzes können wir uns nicht leisten. Denn sonst würden wir die hohe Attraktivität von Warnemünde gefährden“, begründet Jens Aurel Scharner.
Der Terminalbau soll im Frühling 2020 abgeschlossen sein. Er soll zweistöckig werden und sich somit an der Höhe des bisherigen Kreuzfahrtterminals am Liegeplatz P7 orientieren. Derzeit werde noch geklärt, ob die Gäste wie bisher von der Pierkante auf Deck 3 des Schiffes gelangen oder ob das Gebäude so gestaltet wird, dass sie über die erste Ebene auf Deck 5 einchecken können, so wie es mittlerweile immer mehr Schiffe handhaben.