Reisetagebuch: Eheleute Klaus und Ulrike Frensemeier mit Mimo vom 05.01 bis 19.01.2016 – Teil 1
Mit Spannung, ein wenig Kribbeln im Bauch, aber mit totaler Abenteuerlust ging es mit dem Flieger von Airberlin am 05.01.2016 von Düsseldorf nach Montego Bay auf Jamaika. 10 Stunden und 30 Minuten sitzen auf vorher reservierten XL Sitzplätzen. Die Mehrkosten für die Sitzplatzbuchung haben sich jedenfalls gelohnt, ich konnte mich frei bewegen. Etwa 2 Stunden vor der Landung auf Jamaika, wurden Zoll- und Einreiseerklärungen (Immigration/Customs C5 Card) von der Besatzung verteilt, die es auszufüllen galt – kein Problem, wenn man denn auch der englischen Sprache mächtig ist. Beim Verlassen des Fliegers werden diese Erklärungen von den jamaikanischen Behörden eingesammelt.
Nun ist es endlich soweit, auf geht es Richtung AIDAmar. Eine halbe Stunde Busfahrt bei stimmungsvoller Musik des Reggae-Titanen Bob Marley und die AIDAmar liegt vor uns. Alle Müdigkeit vom Flug ist vergessen, das Kribbeln im Bauch ist wieder da. Der Check-in auf`s Schiff ist schnell erledigt, das AIDA-Personal macht es einem auch wirklich leicht – es herrscht beste Stimmung. Es kann losgehen! Aber noch vor dem ablegen der AIDAmar heißt es antreten (21:00 Uhr) zur Seenotrettungsübung.
Dann ist trotz wiederkehrender Müdigkeit (Die Zeitverschiebung von 6 Stunden merkt man doch) ein wenig Party angesagt. Meine Erwartungen an die Reise wurden absolut übertroffen, so kann ich erst einmal zusammenfassen:
Vom Ausgangshafen Montego Bay auf Jamaika bis Montego Bay (Endhafen) haben wir 3453 Seemeilen (1 Seemeile sind 1852 km) zu neun unterschiedlichen Häfen zurückgelegt und vier Tage auf See verbracht.
Nach einem Seetag und 561 Seemeilen haben wir Samana in der Dominikanischen Republik erreicht. Tatsächlich musste das große Schiff vor dem Hafen ankern – das nennt man „auf Reede liegen“. Eigene Tenderboote – die Rettungsboote der AIDAmar – haben die Ausflügler dann an Land gebracht. Mich nicht, ich hatte etwas anderes vor. Einmal auf einer Barcadi Insel die Seele baumeln lassen, mich sonnen und im türkisfarbenen karibischen Meer schwimmen. Direkt vom Schiff ging es dann per Touristen Tender zur Cayo Levantado, ein Traum von Strand mit Palmen… Pina Colada … Sonne.. und Sonne und Meerwasser mit 29 Grad und wieder Sonne. Vier Stunden lang Glückseeligkeit, aber die AIDA wartet bereits und am Himmel braut sich etwas zusammen, es naht Regen. Ich schaffe es noch vor diesem tropischen Regen wieder an Bord zu sein. Ich war ganz schön geschafft und schaffe es gerade noch mir den Bauch im Buffetrestaurant „East Restaurant“ zu füllen. Dann ein bisschen Abendprogramm wie „Prime Time“ mit dem Entertainment Manager – beste Unterhaltung! Und dann das Show-Ensemble…, stöbern in der Kunstgalerie… Müde, ab ins Körbchen.
Gefühlt war die Nacht recht kurz. Ohne Wellenbewegung ging es 304 Seemeilen nach Road Town auf der Insel Tortola, der größten der British Virgin Islands. Ein Träumchen! Die Britischen Jungferninseln sind für den Roman „Die Schatzinsel“ die Inspiration gewesen. Hier, wo das karibische Meer und der Atlantik aufeinander treffen, reihen sich – ich hoffe ich habe das so richtig behalten, 60 Inseln und Inselchen aneinander. Auf dem Programm für mich „Virgin Gorda“ – für mich eins der Highlights der Reise. Warum? Naja, weil das Versprechen von AIDA mit „Ein Tag im Paradies“ in Erfüllung gegangen ist. Mit einer Art Speedboot ging es zu der vorgelagerten Insel Virgin Gorda. Schon die Einfahrt in den Sporthafen mit Sandbänken, kleinen Riffen, kristallklares Wasser hat alle an Bord des Speedbootes begeistert. Die Digitalkameras waren gefordert. Ein kleines Buffet mit ordentlich Rumpunsch bei einem kurzen Aufenthalt im Yachthafen an der Leverick Bay hat zur guten Stimmung beigetragen. Dann ging es in Safaribusse und über die Insel Virgin Gorda nach DER Sehenswürdigkeit der Insel „The Bath“. Ein wahres Wunderwerk der Natur. Diese Pools aus riesigen Basalt Felsen, die sich unter dem türkisfarbenen Wasser ausbreiten, habe ich kletternd, schwimmend, manchmal auch mit sehr viel Anstrengung erforschen dürfen. Karibik wie aus dem Bilderbuch!
Überfüllt mit Eindrücken war der Tag dann nach dem immer wieder herrlichen Buffet, Unterhaltung durch das Show Ensemble und ein zwei Cocktails schnell vorbei. Der nächste Tag kommt schnell.
Von Road Town bis zur kleinen Karibikinsel St. Maarten sind es lediglich 96 Seemeilen. Im Hafen von Philipsburg, dem niederländischen Teil der Insel – die Insel teilen sich Frankreich und die Niederlande – legt das Kreuzfahrtschiff schon früh am Morgen an. Ich habe mich schlau gemacht und weiß nun, dass St. Maarten zu den karibischen Inseln über dem Wind gehört und 150 Meilen südöstlich von Puerto Rico liegt. Sie ist nur 15 Kilometer breit und 13 Kilometer lang. Insgesamt leben auf der Insel 77 000 Menschen. Die Hauptstadt des französischen Teils ist Marigot. Ein Bummel durch Philipsburg, die Hauptstadt des niederländischen Teils, zeigt mir, dass sich das Leben rund um die Pier abspielt, dort finden sich Souvenirverkäufer mit ihren bunten Geschäften aber auch Luxusgeschäfte und schicke Boutiquen. Irgendwie wirkt Philipsburg ein wenig amerikanisiert. Unzählige Restaurants laden zum schlemmen ein. Ich habe mir jetzt eine Pause verdient und bleibe für eine kurze Zeit an einer Strandbar stehen und genieße ein kühles Getränk. Um 18:30 Uhr heißt es „alle an Bord“ und die Traumreise führt 87 Seemeilen weiter nach St. Johns auf der Karibikinsel Antigua. An diesem Abend ist für mich tatsächlich mal Ruhe angesagt obwohl das Abendprogramm an Bord wieder vielversprechend ist.
Am nächsten morgen gegen 08:00 Uhr ist St. John`s auf Antigua (die größte Insel der kleinen Antillen, 1493 durch Christoph Kolumbus – wer sonst – entdeckt) erreicht. Nach dem reichhaltigen Frühstück – immer ein Genuss – begebe ich mich für einen AIDA Ausflug „Antiguas Highlights“ zum Treffpunkt in die AIDA Bar auf Deck 10. Der Ausflug wird ca. 3 – 4 Stunden dauern und ich habe mir meinen kleinen Rucksack mit Mineralwasser gepackt. Wie schon an den Tagen vorher ist es doch recht warm und man kommt bei den kleinsten Anstrengungen ins schwitzen. Über Antigua weiß ich, dass man sagt, die Insel habe 365 Strände – Traumstrände mit glitzerndem weißen Sand, dahinter Palmen – also einen Strand für jeden Tag im Jahr. Auf einen geschichtlichen Rückblick verzichte ich mal, kann man ja auch im Internet recherchieren. Allerdings geht der heutige Ausflug zu den Hafenanlagen von „English Harbour“, die im 18. Jahrhundert von den Engländern als idealer Ankerplatz für ihre Karibik-Flotte aufgebaut wurden… Als deren Kommandant ging Admiral Nelson in die Geschichte ein. Das nach ihm benannte Admiral`s Inn in den restaurierten Werftgebäuden von Nelson`s Dockyard ist heute der Treffpunkt für einen Drink unter Seglern und Kreuzfahrern. Nelson`s Dockyard ist ein wirklich einmaliges Denkmal. Restauriert zu besichtigen gibt es das Admiralshaus, das Kupfer- und Nutzlager (jetzt ein Hotel mit 14 Appartements und einem Restaurant), die Offiziersunterkunft – gebaut auf einer riesigen Zisterne von 450 Tonnen Fassungsvermögen und noch weitere Gebäude. Die Zeit ist leider etwas knapp um alles so richtig zu erkunden und es wird auch immer wärmer. Der ausgeschenkte Rumpunsch gibt seins dazu. Es geht mit dem Bus zum Bootsanlegeplatz von English Harbour, die kurze Fahrt bis zur Anlegestelle der AIDAmar tat aufgrund des leichten Fahrtwindes so richtig gut. Nach einem erholsamen Nachmittag an Bord folge ich einer Einladung in das Menü-Restaurant Rossini und schlemme ein 5-Gänge-Menü vom feinsten. Ein Absacker noch und dann ab ins Körbchen. Fit werden für den Seetag.
Fortsetzung folgt…